kypseli march 25
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Kypseli: Abschied mit schwerem Herzen – Begegnungen, Hoffnung und offene Fragen

Meine Zeit in Kypseli geht zu Ende – eine Zeit, in der ich Freunde traf, die in Griechenland eine neue Heimat suchten. Als ich im November alle besuchte, flossen die ersten Tränen. Jetzt, in diesen Tagen, ist mein Herz schwerer denn je.

Ich hatte gehofft, über die Sozialarbeiterin von Chancelle Impulse zu bekommen – Anregungen, wie ich sie weiter stärken, wie ich ihr mehr Möglichkeiten eröffnen kann. Doch die Enttäuschung war groß. In Chancelles Gesicht lag etwas, das mir den Atem nahm: Hoffnungslosigkeit. Und nicht nur das.

Ja, sie verdient mittlerweile einen großen Teil ihres Lebensunterhalts selbst. Doch es reicht nicht ganz. Und ohne einen Kindergartenplatz für ihre kleinen Söhne – zwei und drei Jahre alt – bleibt ihr kaum Spielraum. Das Los vieler Frauen: Ohne Betreuung für die Kinder gibt es keine Möglichkeit, mehr zu arbeiten.

Die Sozialarbeiterin sagte: „Chancelle ist stark!“ Ja, das ist sie. Doch niemand kann unbegrenzt über seine Kräfte hinausgehen. Ich sehe die Erschöpfung in ihrem Blick. Keine Pausen. Keine Momente zum Durchatmen. Immer mit der Angst im Nacken, wieder auf der Straße zu landen.

Ich habe diesmal keinen Stoff gekauft, damit sie nach der Arbeit weiternähen kann. Stattdessen haben wir eingekauft, gekocht, zusammen gegessen. Danach sangen und tanzten wir. Für einen kurzen Moment war das Schwere vergessen.

Athen – eine Stadt der Gegensätze. Touristen feiern, genießen das Leben. Und nur ein paar Straßen weiter geht es ums nackte Überleben.

Ein guter Freund sagte in diesen Tagen zu mir:
„Marion, ich denke immer, es wird besser. Aber ich täusche mich. Man lebt von Tag zu Tag. Nur um das Nötigste zu haben: einen sicheren Schlafplatz, etwas zu essen, etwas zu trinken. Und immer bleibt die Hoffnung, endlich anzukommen. Endlich Teil des Ganzen zu sein. Ich bin nicht müde. Ich bin erschöpft. Erschöpft bis ins Mark.“

Ich war in Kypseli vom 09.03. bis 16.03. – eine Woche voller Begegnungen, voller Fragen, voller Momente, die bleiben. Und doch werde ich nun morgen abreisen, mit dem Gefühl, dass so vieles ungesagt, ungelöst bleibt. Mit der Frage, wann – und ob – es für all jene, die sich auf den Weg gemacht haben, um für sich umnd die nächste Generation eine Zukunft zu schaffen, jemals besser wird.

Eben noch blieb mein Blick an einem bunten Blumenstrauß hängen – ein leuchtendes Miteinander aus Farben und Formen, jede Blüte einzigartig und doch Teil eines Ganzen. Sein Duft lag in der Luft, sanft und belebend, als würde er den Raum mit Leben füllen. Warum kann das Zusammenleben nicht genauso sein? Ein Miteinander, in dem Unterschiede nicht trennen, sondern sich ergänzen. In dem Vielfalt nicht als Last, sondern als Reichtum empfunden wird. Wie ein Strauß, der nicht nach Einheitlichkeit strebt, sondern in seiner Verschiedenheit erblüht.

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